Grenzübertritt von El Salvador nach Honduras bei El Amatillo

Am Sonntag, dem 13. Mai 2018, überquerten wir die Grenze von El Salvador nach Honduras bei El Amatillo. Die Grenze erstreckt sich über mehrere Kilometer. Zuerst passierten wir eine lange LKW-Schlange und parkten vor einem kleinen Häuschen. Dort zeichnete ein Beamter das TIP-Formular für Muggl ab. Eine Kopie davon mussten wir gleich nebenan anfertigen lassen. Reisepässe wollte er nicht sehen.

Etwa drei Kilometer weiter teilte sich die Straße: Touristen- und Schwerverkehr wurden getrennt. Wir überquerten eine kleine Brücke, wo ein salvadorianischer Beamter uns nach Herkunft und Ziel fragte und unsere Reisepässe prüfte. Er erkundigte sich auch, ob Vladimir Putin und Mesut Özil Deutsche seien – ob er das ernst meinte, blieb unklar. Am letzten Fenster checkten wir aus El Salvador aus. Der Beamte benötigte unsere Reisepässe sowie Fahrzeug- und Führerschein. Die Ausreise kostete nichts. Wir erhielten ein kleines Papierstück, das wir 50 Meter weiter an einem Kontrollposten abgeben mussten.

Nach etwa 300 Metern über eine Brücke erreichten wir Honduras. Wir parkten neben einem großen Gebäude auf der Straße und reihten uns verkehrt herum in eine Schlange ein. Noch bevor wir an der Reihe waren, wies man uns ein Fenster zu, wo wir Führerschein, Fahrzeugschein und Reisepass abgaben. Hier bearbeitete man das TIP für Muggl, und wir sollten zurückkommen, nachdem wir bei der Migration fertig waren.

Bei der Migration stempelte man unsere Reisepässe, nahm Fingerabdrücke und machte Fotos. Für die Einreise zahlten wir 3 US-Dollar pro Person und erhielten eine Quittung. Danach kehrten wir zum TIP-Fenster zurück. Der Beamte hatte inzwischen das TIP, oder auf Spanisch „permiso de entrada y salida temporal de vehículo“, vorbereitet. Er schickte uns zum Kiosk vor dem Gebäude, um folgende Kopien zu machen: dreimal das Permiso de entrada, zweimal die Fotoseite des Reisepasses, zweimal den Ausreisestempel im Reisepass, zweimal den Führerschein und zweimal den Fahrzeugschein.

Mit den Kopien kehrten wir zurück. Der Beamte sortierte die Papiere in zwei Stapel und heftete sie zusammen. Wir zahlten 35 US-Dollar für Muggl und erhielten das Original des Permiso sowie eine gestempelte Kopie als Quittung. Diese mussten wir etwa 500 Meter nach der Grenze an einem Kontrollpunkt abgeben.

Die gesamte Prozedur dauerte 1 Stunde und 15 Minuten. Beide Grenzübergänge wirkten zunächst verwirrend, verliefen aber zügig.

Grenzübertritt von Honduras nach Guatemala bei El Florido

Am 2. Juli 2018 entscheiden wir uns für diese Grenze da sie uns auf den ersten Blick am unkompliziertesten erscheint. Wir parken um 9:45 Uhr vor dem weiß-blauen Gebäude, wo sich Migration und Aduana von Honduras und Guatemala in ein und demselben Gebäude befinden – das hatten wir noch nie! Union Aduanera Guatemala Honduras nennen sie sich, und wir sind begeistert von dem Zusammenschluss. Innerhalb von knapp 15 Minuten sind wir aus Honduras aus- und in Guatemala eingecheckt. Der Schalter der Aduana ist für beide Länder ein und derselbe, und es hätte tatsächlich unkompliziert und schnell gehen können, wenn man nicht dazwischen wieder Kopien bräuchte, und zwar vom Salida- und Entrada-Stempel des Fahrzeughalters, also Christoph. Dazu muss man 200m nach Guatemala marschieren, wo sich eine junge Frau in ihrem Wohnzimmer eine kleine Kopierstube eingerichtet hat. Man kann sich mit stapelweise Kopien von Fahrzeugschein, Fotoseite des Reisepasses und Führerschein ausrüsten, aber man braucht sicher mindestens eine Kopie des Stempels, den man gerade gekriegt hat, und meistens mehrere des TIPs.

Als wir zurück an den Schalter der Aduana kommen, müssen wir erstmal anstehen und hoffen, dass auch bald der Mann vor uns zum Kopieren geschickt wird. Da wir den TIP für Guatemala ja schon haben, hoffen wir, schnell durch zu sein. Wir haben den damals suspendiert, als wir ausgereist sind, weil man sonst drei Monate nicht nach Guatemala zurück einreisen kann. Die junge Frau geht mit uns kurz raus und vergleicht Muggls Kennzeichen und die Fahrgestellnummer, wobei wir uns bei der Frau entschuldigen, weil Muggl schon arg dreckig ist. Als wir in der vereinigten Grenze fertig sind, werden wir doch noch in ein kleines Büro neben der Migration geschickt, wo wir unseren TIP für Honduras schließen müssen. So ganz durchdacht ist das mit der vereinigten Grenze also doch nicht. Auch hier geht es aber schnell, und der Mann macht, wie fortschrittlich, die Kopien, die er braucht, selber. Der Mann, der uns dann die Schranke nach Guatemala öffnet, will noch eine Kopie unseres reaktivierten SATs (das ist der TIP, heißt in Guatemala nur anders), und dann sind wir auch „schon“ durch. In Guatemala ist man nicht verpflichtet, eine Autoversicherung zu haben, und nachdem wir auch nicht nach einem Versicherungsbüro suchen wollen, das es eh nicht gibt, fahren wir gleich weiter. Total Zeit: 1 Std. 17 min. Davon waren ca. 25 Minuten Wartezeit. Zahlen müssen wir nichts außer 20 Quetzales für die Kopien.

Grenzübertritt von Nicaragua nach Honduras bei Guasaule

Nicaragua nach Honduras bei Guasaule

Am Samstag, 23. Juni 2018 wollten wir Eigentlich hier nicht mehr durch, zu lange hatte die Einreise nach Nicaragua damals gedauert, und die gut 3,5 Stunden sind uns noch zu gut in Erinnerung. Es ist aber jetzt die kürzeste Strecke aus dem Land, und da wir ja noch mit Aiden und Joanna unterwegs sind, beschließen wir, den kürzesten und unkompliziertesten Weg zu nehmen. Wir fahren wie so oft an einer langen Schlange LKWs vorbei und reihen uns kurz vor dem verblichenen hellblauen Bogen der „Bienvenidos“ (Willkommen) ein. Lastwagenfahrer sind sehr geduldige Menschen, und das müssen sie in Zentralamerika auch sein. Ein Kontrolleur an einem kleinen Häuschen will unsere Reisepässe und den TIP sehen. Wir parken rechts und somit wieder vor dem hellblauen Gebäude, in dem sich Migration und Aduana befinden – möge die Tortur beginnen!

Erstmal erwischen wir natürlich die falsche Schlange und werden zum ganz anderen Ende in den Raum geschickt, genau wie im Supermarkt, wo man ja auch immer die langsamste Reihe erwischt. Zum Glück sind die Schlangen nicht lang, und es geht schnell vorwärts. Irgendwo erscheint uns heute alles besser organisiert, und es sind mehr Kabinen besetzt. Wir zahlen 4,- $ und werden im System ausgecheckt, einen Stempel gibt es leider nicht. Als nächstes müssen wir wieder einen Fahrzeuginspektor finden, was sich diesmal als einfach erweist, denn er trägt wie letztes Mal ein hellblaues Poloshirt mit einer orangefarbenen Warnweste. Als wir näher kommen, erkennen wir ihn als den netten Herrn von damals, der Muggl auch schon bei der Einreise inspiziert hat. Ein Polizist kommt mit, und sie werfen einen Blick ins Auto, inklusive Kühlbox. Der Polizist macht sich Notizen, und in ein paar Minuten sind wir auch schon fertig.

Die wie immer letzte Station, die Aduana, wo wir Muggl ausstempeln, liegt wieder im Gebäude. Die Frau diesmal ist sehr freundlich, und wir sind auch hier schnell fertig. Wir können es kaum glauben und überlegen, ob wir nicht irgendwas vergessen haben, aber nach 45 Minuten ist alles erledigt. Auf der Brücke zwischen den Grenzen werden wir von einer jungen Frau vom Tourismusamt noch kurz über unsere Reisepläne befragt: welche Regionen wir bereisen wollen, welche Aktivitäten wir geplant haben, wo wir vorhaben zu übernachten, wie lange wir bleiben wollen und schließlich, wie alt wir sind.


Die honduranische Seite dieser Grenze ist sehr heruntergekommen. Ein riesiger Kiesplatz mit Schlaglöchern so groß, dass ein Mittelklasse-PKW darin verschwinden könnte, befindet sich gegenüber dem Migrationsgebäude. Alles ist vollgestopft mit LKWs, sodass auch wir dort parken müssen. Schon bei der Einfahrt wurden wir von Grenzhelfern belagert, die uns beim Papierkram helfen wollen, und junge Burschen, die das vermutlich mal werden wollen, bieten uns an, auf unsere Autos aufzupassen – alles natürlich gegen Propina (Trinkgeld). Wir lehnen dankend ab, sagen, dass wir einen Hund haben, der aufpasst, und reihen uns in der langen Schlange vor den Beamtenhäuschen ein. Es geht schnell, eine junge Beamtin bearbeitet uns, und nach ca. 20 Minuten sind wir hier fertig.

Die Aduana, wo wir die Papiere für Muggl kriegen, ist auf der hinteren Seite der Kabinenreihe. Aiden hat, ohne dass wir es mitbekommen haben, schon irgendwas gedeichselt, und wir müssen uns dort nicht anstellen, sondern werden in ein Büro hinter den Kabinen gewunken. Dort sitzt eine Frau an einem Schreibtisch und begrüßt uns freundlich. Hier machen wir alle den TIP für unsere Fahrzeuge. Sie braucht jeweils zwei Kopien von Fahrzeugschein, Christophs Reisepass und Führerschein und füllt ein Formular aus. Zuletzt drückt sie einen Stempel in Christophs Reisepass. Außerdem müssen wir für die drei Monate (weniger gibt es nicht) 35,- $ bezahlen. Wir sind zurück im Land der Kopien. Als nächstes muss ich gegenüber dem Gebäude in einer kleinen Hütte Kopien von dem Formular, das sie uns ausgestellt hat (1x), sowie dem Stempel in Christophs Reisepass (2x) machen. Der Weg dorthin ist ein Spießrutenlauf, denn ich muss durch drei Reihen LKWs, die sich Richtung Nicaragua stauen, den Parkplatz überqueren und dabei noch zahlreichen Pfützen ausweichen. Wieder angekommen, nimmt sie die Kopien entgegen und händigt uns unser TIP aus. Ach, es wäre oft so viel einfacher, wenn die sich einfach einen Kopierer reinstellen würden. In Honduras ist es nicht Pflicht, eine Autoversicherung zu haben, also machen wir uns gar nicht erst auf die Suche nach einem Versicherungsbüro, das wäre Zeitverschwendung, so viel haben wir gelernt. Total Zeit: überraschenderweise nur ca. 1 Std. 40 min.

Grenzübertritt Honduras nach Nicaragua bei Guasaule

Das Auschecken aus Honduras verläuft reibungslos. Wir parken unser Fahrzeug vor einem blauen Gebäude, wo es ausgecheckt wird. Auf der anderen Seite der Straße erhalten wir bei der Migration unseren Salida-Stempel. Nach nur 15 Minuten ist alles erledigt, und wir setzen unsere Fahrt in Richtung Brücke fort. Ein LKW-Fahrer, der in der Schlange wartet, rät uns, einfach vorbeizufahren. Das bedeutet, wir müssen zunächst einen Hügel überqueren und auf die Gegenfahrbahn wechseln, um nicht warten zu müssen. Ein Beamter vor der Brücke überprüft, ob wir alle Formalitäten erledigt haben und ob unsere Dokumente den Exit-Stempel für uns und unser Fahrzeug, Muggl, enthalten.

Die nicaraguanische Seite wirkt chaotisch – und das ist sie auch! Zunächst erhalten wir bei einem Pförtner ein Dokument zur Deklaration, das wichtig ist, um nicht wieder ganz am Anfang der Schlange stehen zu müssen. Ein Beamter überprüft unsere Reisepässe, gefolgt von einer Beamtin, die uns fragt, ob wir vorher etwas beantragt haben. Wir verneinen, da wir von nichts wussten. Weiter geht es zur Fumigation, wo wir drei Dollar zahlen und Muggl ein wenig besprüht wird.

Nun wird es richtig anstrengend: Bei der Migration kommen wir zwar sofort dran, benötigen aber diverse Kopien: zweimal die Fotoseite des Reisepasses, zweimal die Stempelseite mit den Stempeln von Honduras, einmal den Fahrzeugschein und einmal Christophs Führerschein. Die Kopien erhalten wir schnell in einer kleinen Kopierstube gegenüber. Wir bringen unsere Papiere zurück, geben unsere Reisepässe ab und warten. Nach einer halben Stunde kommt ein anderer Beamter mit unseren Unterlagen zurück und beschwert sich, dass die Kopien zu klein sind. Wir hatten beide Pässe auf einem Blatt kopiert und die Seiten auseinander geschnitten, um Papier zu sparen. Letztendlich akzeptiert er es, aber von Christophs Reisepass haben wir die falsche Stempelseite kopiert, also zurück in den Kopierladen.

Als ich zurückkomme, sortiert der Beamte immer noch die Papiere und tackert Christophs und meine separat zusammen. Dann beginnt die Befragung: Beruf, Zivilstand, Alter, Fahrzeugmarke und -typ, Farbe und Kennzeichen, wie viel Bargeld wir dabeihaben (nach Abzug der Migrationsgebühr noch 26 Dollar), wie lange wir bleiben wollen, wohin wir in Nicaragua fahren und wohin danach. Er will sogar wissen, wann wir Deutschland verlassen haben, wann wir in die USA eingereist sind und wie lange wir dort waren. Er notiert alles auf den Kopien unserer Reisepässe – jetzt verstehe ich, warum er so viele Seiten wollte!

Nach dem Verhör verschwindet er mit allen Dokumenten, einschließlich unserer Reisepässe, hinter einer Glastür. Er deutet einem Kollegen auf unsere Reisepässe, der nur mit den Schultern zuckt. Wir fühlen uns wie die ersten Deutschen, die jemals nach Nicaragua eingereist sind – ein System ist nicht erkennbar! Irgendwann kommt er mit einem neuen Formular zurück, setzt sich in eine leere Zöllnerkabine und füllt es aus. Ich vermute, er überträgt die Antworten, die er zuerst auf die Kopien unserer Reisepässe gekritzelt hat, in das Formular.

15 Minuten später führt er uns hinaus und deutet auf einen älteren Herrn in einer orangenen Warnweste, der zusammen mit einem Polizisten unser Fahrzeug inspizieren wird. Er meint, wir seien fast fertig – ich glaube ihm nicht! Wir warten weitere 10 Minuten, bis der Herr frei ist. Er hat wenigstens Humor, der erste Mensch mit Humor, dem wir heute begegnen. Die Fahrgestellnummer will er nicht kontrollieren, er und ein junger Polizist, der mittlerweile dazugekommen ist, sind neugierig. Ich öffne die Schiebetür, der ältere Herr schaut sich um und fragt: „Was liegt denn da in der Hängematte? “ Wir haben ein kleines rosa Schweinchen in einer Hängematte über dem Bett. Ich sage: „Oh je, das hat keinen Reisepass. “ Er lacht. Sie wollen wissen, ob wir eine Drohne haben und meine Kamera anschauen. Sie fragen, was Christoph beruflich macht und ob wir Reporter sind. Der Polizist schaut in die Kühlbox und den Kleiderschrank und will in die Tasche unter dem Sitz schauen, wo der Dutch Oven verstaut ist.

Fertig inspiziert, aber noch lange nicht fertig. 1,5 Stunden sind vergangen, seit wir zum ersten Mal beim Kopieren waren. Während der Wartezeiten, als der Beamte mit unseren Dokumenten zwischendurch immer wieder verschwand, habe ich diesen Bericht geschrieben. Wir waren zweimal Geld holen, einmal Córdobas und einmal US-Dollar – das erzählen wir ihm besser nicht, das würde seine ganzen Aufzeichnungen durcheinanderbringen. Wir warten wieder 20 Minuten, bis der Beamte, bei dem wir zuerst waren, endlich unsere Migration bearbeitet. Wir zahlen 24 Dollar (12 Dollar pro Person) und sind nach 3 Stunden fertig! Halt, nein, wir müssen noch zur Aduana, Muggl einchecken und zur Station, wo normalerweise das Gepäck gescannt wird, und erklären, dass wir kein Gepäck haben.

Fertig? Nein, denn für Nicaragua ist, anders als in Guatemala, El Salvador und Honduras, wieder eine Autoversicherung obligatorisch. Also ab ins Nebengebäude, wo die Bank ist. Dort hat die Versicherungsangestellte kurzerhand ihr Büro ins Freie verlegt und sitzt an einem kleinen Tischchen im Schatten. Es dauert 5 Minuten, den Versicherungsschein auszustellen, und für 12 US-Dollar ist diese für 30 Tage gültig.

Gesamte Zeit: 4 Stunden und 15 Minuten, davon 3,5 Stunden an der nicaraguanischen Grenze.