Grossbritannien 2023 – Tag 28-33

Day 28 - 12.08.24 - Wales

Mittags ging es zur Insel Anglesey, denn am Morgen hatte es stark geregnet. Eigentlich wollten wir nur die Küste entlangfahren, doch als der Regen aufhörte, drehten wir in den nächsten Wanderparkplatz ab und starteten eine unerwartet lange, aber wunderschöne 10-km-Wanderung. Am Wegesrand fanden wir jede Menge süße, reife Brombeeren, und der Regen am Abend sorgte für eine goldene Mystik über der Landschaft.

Day 29 - 13.08.24 - Wales

Sonne folgt auf Regen, und umgekehrt. Heute fiel die geplante Wanderung auf den Snowdon-Gipfel buchstäblich ins Wasser. Stattdessen erkundeten wir die Umgebung im Snowdonia National Park und wanderten zur Nantmor Mine, vorbei am See Llyn Dinas und durch das charmante Dorf Beddgelert. Wir lernten schnell: Wander-Essentials in Großbritannien sind Regenjacke, wasserdichte Stiefel und ein Rucksack mit Regenschutz! Abends übernachteten wir zum ersten Mal bei Brit Stops, einem Pub mit köstlichem Essen.

Day 30 - 14.08.24 - Wales

Wer hätte gedacht, dass dieser Tag so schön wird? Am Morgen goss es in Strömen und an eine Wanderung auf den Snowdon war nicht zu denken. Stattdessen fuhren wir weiter Richtung Süden nach Pembrokeshire und fanden kurz nach Mittag wieder Sonne und eine ruhige Küstenwanderung. Die Tage auf dieser schönen Insel sind nun gezählt.

Day 31 - 15.08.24 - Wales

Strandtag! Wir hatten das Glück, einen traumhaften Strand ohne Wind zu finden und endlich richtig schwimmen zu können. Ja, auch wenn das Wasser nur 15 Grad hatte! Unser Stellplatz für die Nacht war ein Brit Stop bei einem Hotel mit direktem Strandzugang – eine perfekte Kulisse für einen entspannten Tag.

Day 32 - 16.08.24 - Wales & England

Natürlich ist einer der schönsten Tage unserer Reise auch der, an dem wir uns langsam Richtung Dover aufmachen müssen. Die GPS-Geräte hatten es heute auf uns abgesehen, doch wir schafften es bis zu einem kleinen Kirchhof in der Abgeschiedenheit. Der Abend bescherte uns als Abschied ein wunderschönes Sonnenuntergangspanorama.

Day 33 - 17.08.24 - England

Abreisetag – Sir ist startklar, aber wir sind es noch nicht. Ein Zwischenstopp in Canterbury für einen letzten Lunch und einen Besuch der Kathedrale bot uns noch eine Überraschung: Ein Reisegefährte aus Zürich und ein kleiner Parkautomaten-Fehlstart. Doch die Fährüberfahrt lief problemlos, und so machen wir uns entspannt auf den Heimweg.

Zusammenfassung

Nach 33 Tagen auf den Straßen Großbritanniens sind wir zurück, erfüllt von vielen schönen Erlebnissen und Begegnungen. Natürlich gab es auch Regen, den wir großzügig erlebten, aber auch viele Highlights und eine letzte Statistik:
 
  • Gefahrene Kilometer: 4.995 km
  • Diesel getankt: 9x (691 l)
  • Wanderungen: 7x
  • Nasse Kleidung: 5x
  • Pfifferlinge gesammelt: 4x
  • Draußen gegessen: 2x
  • Wäsche gewaschen: 2x
  • Campingplätze: 2x
  • Im Meer geschwommen: 1x
  • Ins Meer getaucht: 1x
  • Schafe gezählt: Unzählbar

Grossbritannien 2023 – Tag 21-27

Day 21 - 05.08.24 - Schottland

„Der Parkplatz ist voll, einfach entlang der Straße parken“, sagt uns der Parkwächter. Alles klar! Wir versuchen zwar, am Wochenende beliebte Sehenswürdigkeiten zu meiden, aber diesmal geht es nicht anders. Also schlendern wir mit vielen anderen Touristen Richtung Dunnottar Castle. Reingehen tun wir dann doch nicht – das Schloss sieht von außen auf den Klippen ohnehin am besten aus! Kaum ein paar Schritte abseits der Masse, und schon sind wir alleine. Sie haben wirklich wunderschöne Plätze für ihre Burgen ausgesucht.
 
Heute ging es weiter durch den Cairngorm Nationalpark mit einem Stopp im charmanten Ballater. Nun sind wir in Aberdeenshire an der Ostküste und machen uns langsam auf den Weg nach Edinburgh.

Day 22 - 06.08.24 - Schottland

Ein kitschiger Moment: Wir finden einen idyllischen Stellplatz am Meer mit Blumen rundum. Kurz nach unserer Ankunft taucht ein Mann auf dem Fahrrad auf und fragt uns: „Ist das euer Camper?“ Er ist begeistert, nennt ihn den schönsten Camper, den er je gesehen hat, und bietet uns seine Hilfe an, falls wir etwas brauchen.
 
Nach einem Frühstück mit Meerblick stand erstmal Organisation auf dem Plan: Wäsche waschen, Wasser auffüllen, Diesel tanken – das hat uns doch länger beschäftigt als gedacht. Dann entdeckten wir Glamis Castle und entschlossen uns spontan, das Anwesen zu besuchen. Der freundliche Herr am Tor gab uns sogar Studententickets, da wir die letzten Besucher waren. Die Führung war beeindruckend: Hier lebte Queen Mum als Kind, und auch Shakespeare soll für Macbeth inspiriert worden sein. Nach dem Besuch fanden wir einen Kirchparkplatz für die Nacht – ein bisschen unheimlich, aber auch aufregend.

Day 23 - 07.08.24 - Schottland

Der heutige Tag begann mit einem Abstecher in Bon Scotts Heimatstadt Kirriemuir und einem Besuch am Bon Scott Memorial. Danach führte unser Weg langsam Richtung Edinburgh, mit einem Mittagspausen-Stopp in Perth und einem Abstecher zur St. Andrews Cathedral, oder was davon noch übrig ist.
 
Am Abend erreichten wir Edinburgh und beschlossen, einen ungeplanten Spaziergang zu machen. Natürlich verliefen wir uns prompt, aber ein freundlicher Mann mit Hund brachte uns wieder auf Kurs und empfahl uns sogar ein gutes Pub für’s Abendessen. Schon nach dieser ersten Erkundungstour spürten wir: Edinburgh gefällt uns!

Day 24 - 08.08.24 - Schottland

Edinburgh entdecken! Während Sir sicher neben einer Polizeistation geparkt war, legten wir 18 Kilometer zu Fuß zurück, um die Stadt zu erkunden. Dank Festivalzeit war Edinburgh voller Straßenkünstler – und Menschen! Die Stadt in einem ruhigeren Moment zu erleben, wäre sicher auch mal schön.

Day 25 - 09.08.24 - Schottland

Noch ein Tag in Edinburgh, diesmal mit einem Fokus auf die ruhigen Stadtviertel und die stillgelegte Royal Yacht Britannia. Faszinierend, wie die Queen selbst ihre Land Rover immer dabeihaben wollte! Nach einer kleinen Teepause an Bord hatten wir dann aber genug von royalen Geschichten und waren bereit, weiterzuziehen. Edinburgh hat uns wunderbar aufgenommen, aber es gibt noch so viel mehr zu sehen.

Day 26 - 10.08.24 - Wales

Und weiter geht’s – Schottland, du warst gut zu uns, auch wenn die ersten Tage etwas regnerisch waren! Heute stand eine lange Fahrt von 420 km bei bis zu 28 Grad an, was Conny mit Migräne und wir kaum noch gewohnt waren. Ziel war Chester, eine charmante kleine Römer- und Mittelalterstadt mit einer gut erhaltenen Stadtmauer, die einmal komplett um die Altstadt führt.

Day 27 - 11.08.24 - Wales

Wieder unterwegs im Outback, ganz nach unserem Geschmack! Es passierte wieder: „Schau mal, ein Schloss! Sieht toll aus, lass uns hinfahren!“ Diesmal führte uns das Schicksal zur Gwrych Castle aus dem 14. Jahrhundert und auf die „Marine Drive“ Route um den Great Orme Mountain. Eine windige Wanderung entlang der Klippen brachte uns in Gesellschaft von Bergziegen, die dem Wind ganz entspannt trotzten. Am Abend gönnten wir uns einen Campingplatz und konnten zum ersten Mal auf dieser Reise die Campingstühle auspacken – Prost!

Grossbritannien 2023 – Tag 14-20

Tag 14 – 29.07.24 – Schottland

Vom preisgekrönten Strand in Durness aus folgten wir der NC500 entlang der Küste auf der Suche nach weiteren schönen Stränden – und ja, wir fanden sie, zusammen mit niedlichen Hochlandkühen und einem Leuchtturm als Nachtplatz!

Tag 15 – 30.07.24 – Schottland

Noch ein Parkplatz mit Traumblick! Hier war eigentlich eine Gebühr von 10 £ fällig, aber der Automat war defekt, und der nette Mann vom Highland Council meinte nur: „Dann haben Sie wohl Glück gehabt!“ Conny, die Frühaufsteherin, entdeckte früh am Morgen Delfine in der Ferne. Danach besuchten wir John O’Groats und unternahmen eine Bootstour zur Isle of Stroma – keine Orcas, aber Seelöwen und Papageientaucher. Die Nacht verbrachten wir erstmals auf einem Campingplatz mit Meerblick.

Tag 16 – 31.07.24 – Schottland

Erster Stopp: Duncansby Head, wo wir die eindrucksvollen Stacks of Duncansby bestaunten. Auf dem Parkplatz wurde unser Bus „Sir“ plötzlich das Lieblingsobjekt eines Schafes, das ihn ausgiebig beschnupperte und sich an ihm rieb. Unser nächstes Ziel war Wick, das sich jedoch wie eine verlassene Filmkulisse anfühlte. Ohne offenes Pub verließen wir die Stadt und fuhren weiter zur Ruine von Castle Sinclair, das einsam auf den Klippen thront.

Tag 17 – 01.08.24 – Schottland

Die 365 Whaligoe Steps führten uns früh morgens zu einem alten Fischerhafen. Auf dem gegenüberliegenden Felsen entdeckten wir einen Delfin und beobachteten auch eine neugierige Robbe. Nach einem kurzen Stopp im Hafen von Lybster erzählten uns Fischer von einer möglichen Wal-Sichtung. Das machte unseren Tag perfekt. Abends in Brora fanden wir endlich ein Pub und probierten Haggis – überraschend lecker!

Tag 18 – 02.08.24 – Schottland

Der Tag begann sonnig, doch sobald Chris mit der Arbeit fertig war, setzte Regen ein. Dennoch besuchten wir das Dunrobin Castle, eine prächtige Residenz mit Gärten. Der Nachmittag wurde zur Regenwanderung im Wald, wo wir Chanterellen fanden. Unser Nachtplatz lag diesmal wieder neben einem Leuchtturm mit Meeresblick.

Tag 19 – 03.08.24 – Schottland

Regen begleitet uns auch heute. Nach einer kurzen Wanderung um den Leuchtturm und einer Runde Pilzesammeln ging es weiter. Bei Chanonry Point hofften wir auf Delfine oder Wale, sahen aber nur einen echten Highlander (die Kuhversion). Da die Wettervorhersage für morgen gut ist, steuerten wir den Cairngorms National Park an – in der Hoffnung auf eine trockene Wanderung.

Tag 20 – 04.08.24 – Schottland

Das Wetter bestimmte unseren Tag – und heute meinte es gut mit uns! Wir unternahmen eine Wanderung zum Meall a‘ Bhuachaille, einem 9-km-Trail mit 600 Höhenmetern. Unterwegs trafen wir auf eine Herde Rentiere, die in diesem Nationalpark die einzige freilebende Herde Schottlands bildet. Ein echter Glücksmoment! Dazu fanden wir wieder Steinpilze – Pilzgerichte für die nächsten Wochen sind gesichert. Am Abend campten wir auf einem schönen Picknickplatz, begleitet von einem weiteren herrlichen Pilzdinner.
 
Die Reise durch Schottland bleibt aufregend, voller Überraschungen und wilder Schönheit. Wer weiß, was die nächsten Tage bringen?

Grossbritannien 2023 – Tag 7-13

Tag 7 - 22.07.24 - Schottland

In der Nacht machte uns ein starker Wind das Schlafen schwer. Es fühlte sich an, als würde jemand im Stop-and-Go-Takt an unserem Truck rütteln. Am Morgen war der Leuchtturm im Nebel verschwunden, was die Schafe jedoch nicht störte. Da die Wettervorhersage weiterhin regnerisch war, entschieden wir uns, die Küste entlang nach Glasgow zu fahren und dort morgen bei hoffentlich besserem Wetter etwas Sightseeing zu machen.

Tag 8 - 23.07.24 - Schottland

Kein Regen bis 18 Uhr! Sir hatte einen Tag Pause und wir machten uns zu Fuß auf, um Glasgow zu erkunden. Wir legten rund 16 km zurück, bevor uns ein kurzer Schauer in ein Restaurant zwang. Hier unsere Highlights des Tages:
 
  1. University of Glasgow 
  2. Necropolis (Friedhof) 
  3. Kelvingrove Art Gallery & Museum 
  4. St. Mungo’s Cathedral 
Die Universität an einem Sonntag zu besuchen, fühlt sich an wie Hogwarts im Sommer. Besonders empfehlen wir, die Necropolis am frühen Morgen (ab 8 Uhr) zu besuchen, um vielleicht etwas mystischen Nebel zu erleben. Das Kelvingrove Art Gallery & Museum ist nicht nur wegen des freien Eintritts einen Besuch wert; es gibt viel zu entdecken! Die St. Mungo’s Cathedral beeindruckt mit ihren farbigen Glasfenstern – ein absoluter Höhepunkt.

Tag 9 - 24.07.24 - Schottland

Früh am Morgen verließen wir Glasgow und fuhren entlang der Küste weiter nach Norden. Unterwegs besuchten wir das Inveraray Castle, das als Drehort für „Downton Abbey“ und „James Bond: Skyfall“ diente. Den Abend verbrachten wir an einem ruhigen Platz an der Küste, erreicht über einige Schafwege – und das Beste: kein Regen!

Tag 10 - 25.07.24 - Schottland

Früher Morgen am Glenfinnan Viadukt – und eine Enttäuschung: Der berühmte Dampfzug fuhr bis Ende Juli nicht. Aber die Landschaft war auch ohne Zug beeindruckend, und wir sahen sogar zwei Hirsche nahe dem Viadukt. Danach machten wir einen kurzen Halt am Eilean Donan Castle, gerade als der Burgherr die Tore schloss.
 
Der Tag endete mit unserem ersten Sonnenuntergang in Großbritannien, und dafür brauchten wir endlich mal die passenden Wolken am Himmel.

Tag 11 – 26.07.24 – Schottland

Gestern Abend standen wir für unser Dinner an einem wunderschönen Spot, doch übernachten konnten wir dort nicht – privates Gelände. In Schottland ist so gut wie jedes Land privat, und um zu campen, braucht man die Erlaubnis des Eigentümers. Während wir uns überlegten, ob wir bleiben oder nicht, kam plötzlich ein Ranger vorbei und begrüßte uns freundlich. Er erklärte uns, dass das Gelände privat sei, aber dass der Eigentümer Camper weiter die Straße runter auf der Wiese toleriert. Also fuhren wir dorthin. In der Früh entdeckte Conny leider einen weniger schönen Anblick: menschliche Hinterlassenschaften mit Toilettenpapier – wirklich enttäuschend.
 
Doch nun zu den schönen Seiten des Tages! Ein seltener wolkenloser Himmel begleitete uns auf eine atemberaubende Wanderung auf den Beinn Alligin im Torridon National Park. Die 11 km waren zwar kurz, aber mit 1200 Höhenmetern sehr anspruchsvoll. Die Aussicht? Einfach „wow“!

Tag 12 – 27.07.24 – Schottland

Heute war es nach der gestrigen Wanderung Zeit für einen etwas ruhigeren Tag. Wir nutzten die Gelegenheit, um weiter nach Norden zu fahren, Wäsche zu waschen (sehr erfreulich!), Sir von innen zu putzen und Vorräte aufzufüllen. Ein kurzer Stopp führte uns zu den Ruinen des Ardvreck Castle und zur beeindruckenden Kylesku Bridge. Schließlich ließen wir den Tag am traumhaften Durness Beach ausklingen.

Tag 13 – 28.07.24 – Schottland

Wieder einmal ein Nachtplatz mit spektakulärem Ausblick! Außerdem stießen wir auf Bekannte aus der Schweiz, die wie wir zufällig auf den Durness Highland Games waren. Mit einer Pipe Band, Highland-Tänzern, einem Vintage-Traktor-Show und schwerathletischen Wettbewerben wie Baumstammwerfen war für Unterhaltung gesorgt.

Grossbritannien 2023 – Tag 1-6

Tag 1 - 16.07.24 - England

Nach einer ruhigen Überfahrt mit Irish Ferries erreichten wir endlich Dover und wurden mit einem atemberaubenden Blick auf die weißen Klippen begrüßt. Die Straßen machten es uns leicht, uns an den Linksverkehr zu gewöhnen – unsere Bedenken waren also unbegründet! Ein kurzer Halt am ersten Aussichtspunkt direkt an der Küste war notwendig, um anzukommen und die Reise richtig zu beginnen.
 
Dann kam der typische Reisemodus: 
Chris: „Schau mal, da ist ein Schild!“ 
Conny: „Okay, dann lass uns zum Windsor Castle fahren.“ 
So landeten wir spontan bei der königlichen Residenz. Danach setzten wir unsere geplante Route fort und erreichten spät am Abend Stonehenge. Nach einem kurzen Spaziergang um die Hälfte der Anlage überraschte uns ein heftiger Regenschauer, und obwohl wir klatschnass waren, wurden wir mit einem schönen Regenbogen belohnt.

Tag 2 - 17.07.24 - England

Um 5:30 Uhr weckte uns eine magische Morgenstimmung bei Stonehenge – der frühe Start hat sich definitiv gelohnt. Auf dem Weg nach Norden machten wir einen Halt im Ironbridge Valley, einem UNESCO-Welterbe, wo 1779 die erste gusseiserne Brücke der Welt erbaut wurde. Natürlich besuchten wir das Blists Hill Victorian Town Museum und fühlten uns wie in eine andere Zeit versetzt.
 
Der Tag verging wie im Flug, und wir entschieden uns, in diesem idyllischen Tal zu übernachten und den Abend mit Fish & Chips ausklingen zu lassen. Auf der anderen Seite der Brücke fanden wir einen Parkplatz, auf dem Camper über Nacht stehen dürfen – perfekt!

Tag 3 - 18.07.24 - England

Ein Tag fürs Fahren – manchmal muss man einfach Kilometer machen. Typisch englisches Sommerwetter, das ständig zwischen Regen und Sonne schwankt, begleitete uns. Wir nutzten die kurzen Regenpausen für Zwischenstopps, entdeckten Ulverston als Heimatstadt von Stan Laurel und fanden heraus, dass Schafe auch auf Friedhöfen grasen. Die Straßen wurden zunehmend enger, was die Fahrt spannend machte.

Tag 4 - 19.07.24 - England

Die engen Straßen führten uns zu einem Wanderparkplatz mitten im Nirgendwo. Der Regen vom Vortag war weg, und wir wurden um 5 Uhr morgens von einem spektakulären Sonnenaufgang geweckt. Nach einer kurzen 4 km Wanderung gönnten wir uns ein leckeres Frühstück in einer kleinen Bäckerei. Über den Honister Pass (nur 360 m hoch, aber ab Meereshöhe ziemlich steil) ging es weiter. Die Aussicht auf Crummock Water und Ennerdale Water von dort oben war beeindruckend. Den Tag beendeten wir auf einem Campingplatz in einem Tal, umgeben von Schafen und Wasserfällen.

Tag 5 - 20.07.24 - England

Eigentlich wollten wir nur einen kleinen Spaziergang machen, doch der Tag überraschte uns mit einer anstrengenden Wanderung: 11 km und 600 Höhenmeter. Ohne Reiseführer zu reisen bringt oft Überraschungen, und so erlebten wir unerwartet steile Berge und atemberaubende Ausblicke. Nach der Wanderung gab es eine wohlverdiente Stärkung und eine erfrischende Dusche. Unsere neue Saugpumpe bestand den Test, als wir den Wassertank aus dem nahen Fluss füllten. Danach ging es weiter nach Keswick am Derwent Water, wo wir den Abend gemütlich im Pub ausklingen ließen.

Tag 6 - 21.07.24 - England & Schottland

Heute haben wir es nach Schottland geschafft! Aber erst das Übliche: Der Tag begann mit Regen – was sonst? Nach rund 200 km kamen wir am südlichsten Punkt Schottlands, dem Mull of Galloway, an. Natürlich regnete es auch dort, aber das machte das Abenteuer nur spannender.

Rumänien & Ukraine Tour 2023

Von der Slowakei in die Ukraine: Der Beginn einer außergewöhnlichen Route

Unsere Reise begann mit einer ungewöhnlichen Route von der Slowakei über die Ukraine nach Rumänien. Vorab eine wichtige Klarstellung: Wir sind keine Kriegstouristen. Unser Weg führte uns nur durch die westlichen Teile der Ukraine, wo wir keinerlei Kriegshandlungen bemerkten. Die Menschen dort gingen ihrem Alltag nach, zumindest war das unser Eindruck. Die Ukraine war Teil unseres Plans, weil wir entlang der Karpatenkette nach Rumänien wollten, um die Schönheit dieser Region in vollen Zügen zu erleben.

Zusammentreffen am Campground und Start am Zemplinska Sirava

Den Anfang machten wir am Moongarden-Campground in der Slowakei, wo wir uns mit unseren drei Fahrzeugen – einem Iveco, einem LandCruiser und einem Defender – trafen. Gemeinsam fuhren wir zum Zemplinska Sirava See, wo wir eine Nacht vor dem geplanten Grenzübertritt verbrachten. Der Übergang in die Ukraine verlief insgesamt recht reibungslos, abgesehen von einem Missverständnis mit einem slowakischen Grenzbeamten, der meinte, ich müsste zur LKW-Abfertigung. Doch die Kollegen auf der ukrainischen Seite schickten mich zurück, und nach etwa zwei Stunden waren wir alle drei auf ukrainischem Boden. Das Prozedere war im Vergleich zu Grenzübertritten in Zentralamerika fast schnell und entspannter, was uns gleich ein gutes Gefühl für die Weiterfahrt gab.

Abenteuerliche Militärstraßen und die Schönheit der Westukraine

Kaum in der Ukraine angekommen, führte uns die Strecke auf eine alte sowjetische Militärstraße, die uns hinauf zum Rivna-Gebirge brachte. Diese Straße bot genau das, was Offroad-Fans suchen – eine wilde Strecke durch verlassene Armeegebäude und eine phänomenale Aussicht auf die Karpaten. Nach einigen Stunden voller Staunen und Fahrspaß bemerkte ich jedoch plötzlich ein technisches Problem: Mein Kupplungspedal sank immer weiter durch. Nach kurzer Überprüfung stellten wir fest, dass ein Bolzen an der Kupplungsgabel ausgerissen war. Unser Begleiter Domi, ein Mechaniker, erkannte schnell die Herausforderung: Der Schaden hätte eine gründliche Reparatur mit einem Helicoil benötigt, was einen Ausbau des Getriebes verlangt hätte – ein Aufwand, den wir auf dieser Piste unmöglich bewältigen konnten. Also entschlossen wir uns, dass der Defender mich bis zur rumänischen Grenze abschleppen würde. Überraschenderweise schien diese improvisierte Lösung niemanden zu stören. Es wirkte fast, als wäre es normal, auf diese Weise unterwegs zu sein – vielleicht war das ja auch so.

Ankunft in Rumänien und ein herzliches Willkommen

Kaum hatten wir die Grenze überquert, wurden wir von einem Einheimischen eingeladen, auf seinem Grundstück zu übernachten. Die berühmte rumänische Gastfreundschaft zeigte sich direkt: Neben einem Schlafplatz bekamen wir auch noch Suppe, Bier und den traditionellen Palinka angeboten, und der Abend dauerte bis in die frühen Morgenstunden. So hatten wir einen gelungenen Start in Rumänien. Am nächsten Tag wollten wir eine Werkstatt finden, um die Kupplung reparieren zu lassen – doch wir lernten schnell eine rumänische Weisheit: „In Rumänien ist immer Feiertag, wenn du ein Problem hast.“ Doch das Glück war erneut auf unserer Seite, und ganz in der Nähe fand sich eine Werkstatt, die zufällig offen war und sich direkt an die Arbeit machte.

Ein besonderes Dankeschön auf einer Wiese nebenan

Da wir eine Nacht in der Werkstatt bleiben mussten, kamen wir in den Genuss eines ruhigen Abends und halfen spontan einem Bauern nebenan beim Heuballensammeln. Eine Win-win-Situation: Wir hatten eine sinnvolle Beschäftigung, und als Dank erhielten wir frische Kuhmilch und ein paar Biere. Diese spontane Aktion brachte uns den Menschen und der Landschaft auf besondere Weise näher.
 
Durch die Wildnis Rumäniens: Von den Maramures über Bukowina bis Transsilvanien
 
Unser Weg führte uns von den Maramures über die Bukowina-Region nach Transsilvanien, und wir versuchten dabei, so viele Offroad-Strecken wie möglich zu nehmen. Die Routen durch das Moldova-Gebirge und Transsilvanien boten uns faszinierende Einblicke in die Natur und ein Terrain, das von Abwechslung und gelegentlichen Herausforderungen geprägt war. Einige Strecken kannte ich noch von einer früheren Reise, aber das Gelände hatte sich teilweise durch Erosion und schwere Regenfälle drastisch verändert. So wurde eine der bekannten Routen zu einer echten Herausforderung, da das Gelände extrem tiefe Spurrillen entwickelt hatte und unser großes Fahrzeug kaum die optimale Linie wählen konnte. Hier wurde uns die Grenze unseres großen Offroaders bewusst – dafür nahm uns die Landschaft aber immer wieder den Atem.

Letzte Etappe und ein Zwischenstopp im Black Sheep Camp

Nach einer intensiven Zeit auf den rumänischen Offroad-Pisten führte uns unser Weg schließlich zum Black Sheep Camp im Apuseni-Gebirge, wo wir von unseren Gastgebern bereits erwartet wurden. Da Dominik und Dani hier die Gelegenheit nutzen wollten, ohne die Größenbeschränkungen meines Iveco zu fahren, ließen wir mein Fahrzeug zurück und die beiden zogen mit dem Defender und dem LandCruiser in die Berge. Die Strecken waren anspruchsvoll, aber zunächst bewältigten sie alles ohne größere Schwierigkeiten. Dann jedoch entschieden wir uns für eine besonders schwierige Strecke, die es in sich hatte. Nachdem wir sie im ersten Abschnitt hinuntergefahren waren, merkten wir, dass wir die Rückfahrt antreten mussten, da der Weg vor uns durch tiefe Furchen unpassierbar geworden war. Der Rückweg, über etwa anderthalb Kilometer, kostete uns dann 6,5 Stunden und Dani eine ordentliche Portion Muskelkraft, da er den LandCruiser mit dem Highlift Zentimeter für Zentimeter aus dem Graben befreien und den Wagen an der nächsten Passage vor dem Abrutschen bewahren musste. Der Tag lehrte uns einmal mehr die Bedeutung einer Winde und zeigte uns, dass eine passende Bereifung mit MT-Reifen den Unterschied gemacht hätte – man lernt eben nie aus.

Abschied von Rumänien und eine letzte Reparatur in Deutschland

Nach zwei Wochen voller Erlebnisse in Rumänien ging unser Abenteuer schließlich zu Ende. Auf dem Heimweg machte ich noch einen kurzen Stopp in Schweinfurt, wo mein Iveco bei einer Spezialwerkstatt einen gründlichen Check bekam und wir einige Ersatzteile für den nächsten Service organisierten. Die Diagnose brachte zwar einige Punkte zutage, aber das gehört eben zu so einem intensiven Einsatz dazu. Den Abschluss bildete ein ruhiger Abend auf der Abenteuer & Allrad in Bad Kissingen – so endete unsere Reise in entspanntem Rahmen.

Resümee: Begegnungen, Erlebnisse und die raue Schönheit Osteuropas

Diese Reise zeigte uns einmal mehr, dass es nicht nur die Ziele sind, die eine Reise ausmachen, sondern die Menschen, die Herausforderungen und die unerwarteten Ereignisse unterwegs. Die wilden Landschaften, die tiefen Furchen und die Straßen, die uns oft die Grenzen unserer Fahrzeuge aufzeigten, gaben uns eine neue Wertschätzung für die Kraft der Natur und die Herzlichkeit der Menschen, die uns unterwegs begegneten. Wir kamen als Abenteurer und gingen mit Geschichten, die uns noch lange begleiten werden.

Griechenland 2022: Peloponnes

Danke, Griechenland – Es war wunderschön

Eine letzte Woche verbrachten wir auf der Peloponnes, und wie soll ich es sagen? Es zog uns weg von den Menschenmassen und den touristischen Gebieten! Natürlich sind wir selbst schuld, wenn wir in der Hauptsaison hierherfahren, aber wir haben Wege gefunden, dem Trubel zu entkommen. Der Bericht wird heute etwas länger, daher freuen wir uns umso mehr, wenn ihr bis zum Schluss lest.
Beginnen wir von vorne: Wir fuhren zum Kap Tenaro, dem südlichsten Punkt des griechischen Festlandes. Eine kleine Wanderung über die kargen Steine (ca. 4-5 km hin und zurück) führte uns zu einem genial gelegenen Leuchtturm, von dem aus wir den atemberaubenden Ausblick genossen. Überraschenderweise gab es dort kein Drohnenverbot, also hatte ich die Drohne vorsichtshalber mitgenommen und wartete, bis wir alleine waren, um niemanden zu stören.
Weiter ging es in den kleinen Geisterort Vathia, der uns von Freunden empfohlen wurde. Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, bei Sonnenaufgang das Dimitrios-Schiffswrack zu besuchen und ein paar beeindruckende Fotos zu machen. Da wir keine Lust hatten, uns auf den überfüllten Parkplatz zu stellen, entschieden wir uns, 20-30 km vorher einen Platz zu suchen und lieber etwas früher aufzustehen. Es hat sich gelohnt – die Bilder sind großartig geworden.
Durch Zufall entdeckte ich auf Google Maps die Tropfsteinhöhle Vlychada Diros Mani, die angeblich die schönste in Griechenland sein soll. Neben der Höhle gab es einen Strand, an dem wir unser Nachtlager aufschlagen wollten. Doch der Platz war bereits in einer der Parking-Apps verzeichnet und entsprechend voll. Ein anderer Camper erzählte uns, dass der Platz kürzlich geräumt wurde, weil große Wohnmobile die Uferlinie zugeparkt hatten, sodass die Einheimischen nicht mehr parken konnten. Trotzdem war der Strand schön und die Tropfsteinhöhle definitiv einen Besuch wert (wir empfehlen, frühzeitig Tickets zu kaufen, um Wartezeiten von bis zu 2 Stunden zu vermeiden).
Nun zum eingangs erwähnten Problem der Menschenmengen: Der kleine Küstenort Limeni, den ich im Vergleich zu vielen anderen kleinen Orten in den Bergen als wenig sehenswert empfand, war überlaufen. Am ortseigenen Strand stapelten sich die Leute, und die überteuerten Restaurants, die ausschließlich auf Touristenumsatz ausgerichtet sind, zogen uns nicht an. In diesem Moment beschlossen wir, weg von der Küste in die Berge zu fahren. Wir studierten die Karte und suchten nach Wegen in die Berge. Glaubt mir, es gibt unzählige Pisten in die Berge, und man könnte dort Wochen verbringen, wenn man die Zeit hat.
Irgendwo zwischen Sparta und Kalamata genossen wir die atemberaubendsten Panoramen, inklusive Blick aus den Bergen aufs Meer. Endlich durften wir unsere ultimative Griechenland-Erfahrung machen (es sollte nicht die letzte sein)! Wir standen auf einer kleinen Wiese eines verlassenen Schäferquartiers, als ein Ehepaar mit ihrem Sohn vorbeikam und uns neugierig ausfragte. Der Neffe, der für sein Alter recht gut Englisch sprach, übersetzte für uns. Sie hatten in den Bergen ein kleines Ferienhaus und luden uns am nächsten Tag zum Essen ein. Diese Einladung schlugen wir natürlich nicht aus, denn der Kontakt zu Einheimischen ist für uns das Wichtigste beim Reisen.
Leider hatten wir nicht mehr viel Zeit und zogen am Nachmittag weiter, durch enge Bergpässe und Örtchen in Richtung Patras. Es war der 15. August (Maria Himmelfahrt), und aus der Ferne erkannten wir den wunderschön in den Bergen gelegenen Ort Stemnitsa. Dort mussten wir einfach haltmachen und ein wenig herumlaufen. Das Auto am Ortsende geparkt, tauschten wir unsere schmuddeligen Fahrklamotten gegen etwas Ansehnlicheres und liefen los. Zu Maria Himmelfahrt wird scheinbar Lamm und Spanferkel gegrillt, und in der ortsansässigen Taverne genossen wir ein wahres Festmahl – ein Gedicht, das wir in Bayern definitiv nicht besser hinbekommen hätten.
Einen guten Platz für die Nacht fanden wir am Lake Ladon (so zumindest der Name auf Google), von dem aus wir die letzte Etappe nach Patras in Angriff nehmen konnten. Ich hatte vorher gesagt, es sollte nicht die letzte Griechenland-Erfahrung seinIhr kennt sicher diese Wasserstellen an der Straße, wo man sich frisches Bergwasser abfüllen kann. Es war so eine Wasserstelle, quasi mitten auf der Straße zwischen zwei Kurven, wo auch schon ein Auto stand. Wir hatten unsere Flaschen noch gar nicht abgefüllt, da drückten uns die beiden, die auf einer kleinen Steinmauer picknickten, Brot und Käse in die Hand. Als noch zwei weitere Damen hinzukamen, gab es noch mehr Brot und gegrilltes Fleisch dazu. Wildfremde Menschen, die man an einer Wasserstelle trifft, einfach so – das lieben wir am Reisen, und es geht einem das Herz auf bei dieser Gastfreundschaft!
Ja, jetzt sind wir zurück in der „Zivilisation“ oder eher wieder weg davon? Wir stehen an einem völlig überlaufenen Strand, dem Gianiskari Beach, wo wir heute die Nacht verbringen werden, weil morgen Nachmittag die Fähre ablegt. Das Auto ist aufgetankt, der Wassertank gefüllt, und eine gründliche Autowäsche zu einem so fairen Preis, dass ich fast ein schlechtes Gewissen hatte, gab es auch noch. Leider ist jetzt abgesehen von den Kratzern nicht mehr viel von unseren Offroad-Abenteuern zu sehen (sogar die Reifen hat er mit so einem Glanzzeug eingerieben). Aber das Quietschen unseres Autos, wenn wir uns durch die engen Bergdörfer quälten, war schon irgendwie peinlich und musste durch das Entfernen des ganzen Sandes behoben werden.

Euböa – Ein unentdecktes Paradies in Griechenland

Für alle, die Euböa noch nicht kennen:

Euböa hat eine Fläche von 3.660 km² und etwa 220.000 Einwohner. Die Insel ist durch zwei Brücken mit dem Festland verbunden, von denen eine die 40 Meter schmale Euripos-Meerenge überquert. Alternativ gibt es die Fähre von Glyfa nach Agiokambos, die wir für die Anreise gewählt haben. Der höchste Punkt der Insel ist der Dirphys mit 1.745 Metern – im Winter soll er sogar schneebedeckt sein, während das türkisfarbene Meer unter ihm leuchtet.
 
Bis vor zwei Wochen war uns Euböa selbst unbekannt. Da wir nicht speziell auf Griechenland vorbereitet waren, fragten wir herum und hörten von Euböa als Alternative zur Peloponnes. Ein paar Recherchen später stand fest: Hier wollten wir hin.

Abseits der Touristenpfade

Kaum jemand spricht über diese traumhafte Insel – alles dreht sich nur um die Peloponnes. Dabei hat auch Euböa unglaublich viel zu bieten. Wir haben hier rund 300 Kilometer zurückgelegt, davon sicher 200 bis 250 Kilometer Offroad. Jeder Weg führte uns in neue, schöne Ecken, auch wenn manche Strecken uns Nerven gekostet haben. Das Wasser ist glasklar und kühl, und die Strände sind so gut wie unberührt. Oft mussten wir die letzten Meter zu Fuß zurücklegen, weil die Wege zu eng wurden – aber die Einsamkeit dort ist es wert.

Paddel-Abenteuer und der Kampf gegen den Sand

Conny konnte hier endlich ihr aufblasbares SUP ausprobieren, das auch zum Kanu umgebaut werden kann. Wir nutzen auch die Zeit für kleine Reparaturen am Fahrzeug, das sich bisher tapfer geschlagen hat. An einer Tankstelle wollten wir das Fahrzeug vom Sand befreien, der für einige störende Geräusche sorgte. Der Tankwart lachte nur: „Sand ist überall hier – ein Kampf gegen Windmühlen.“

Aufstocken der Vorräte und erste kulinarische Entdeckungen

In Kymi, einer der größeren Orte, haben wir Vorräte aufgefüllt, da die Infrastruktur im Süden der Insel recht dünn ist – genau das, was wir mögen. In einer typischen griechischen Kantine gab es köstlichen Lammeintopf und gefüllte Zucchini – genau das richtige für hungrige Abenteurer! Mit vollem Kühlschrank und aufgefüllten Tanks kann unser Erkundungstrip also weitergehen.
Es ist so schön hier, dass wir sicher bald einen zweiten Beitrag über Euböa schreiben werden, wenn wir aus dem Süden zurück sind. Hoffentlich zeigen die Bilder ein wenig von der Schönheit dieser Insel, die uns bereits in ihren Bann gezogen hat.

Abenteuer auf Euböa: Von Norden nach Süden

Auf Entdeckungstour im Süden von Euböa

Seit fast zwei Wochen erkunden wir nun Euböa, die zweitgrößte Insel Griechenlands, und es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Nach unserem ersten Bericht aus dem Norden sind wir jetzt im Süden der Insel angekommen – und unsere Erfahrungen sind ebenso vielfältig wie die Landschaften, die uns begegnen.
 
Die Fahrt vom Norden in den Süden führte uns durch das Inselzentrum, das uns ehrlich gesagt nicht besonders beeindruckte. Es war eher unspektakulär, und wir hielten nur wenig an, um die Gegend zu erkunden. Dennoch mussten wir hindurch, um an unser Ziel zu gelangen, und wie es bei Reisen oft der Fall ist, sind es nicht immer die Hauptattraktionen, die in Erinnerung bleiben. Vielmehr sind es die Momente am Rande des Weges, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
 
Während der Fahrt bemerkten wir, wie der Wind zunehmend stärker wurde. Auf der Passhöhe mussten wir dann die Geschwindigkeit verringern, da heftige Böen uns immer wieder seitlich drückten. Das war eine ziemlich unangenehme Erfahrung, zumal unser Wohnkoffer im Vergleich zu einem normalen Fahrzeug deutlich mehr Angriffsfläche bietet. Wir mussten uns erst daran gewöhnen, dass solche Bedingungen mit einem größeren Fahrzeug anders zu erleben sind als früher. Wegen des starken Winds entschieden wir uns schließlich, eine Offroad-Strecke auszulassen, die wir gerne genommen hätten. In solchen Momenten ist es besser, auf Nummer sicher zu gehen und vorsichtiger zu fahren.

Entdeckungen im Süden: Von steilen Straßen zu einsamen Stränden

Nach dieser etwas anstrengenden Fahrt erreichten wir schließlich den Süden von Euböa, wo wir erst einmal eine Pause einlegten, um Mittag zu essen und Vorräte sowie Wasser aufzufüllen. Beim Blick auf die Karte entdeckten wir eine steile Straße, die zwischen Windrädern hindurch zum Meer führte. Ein neugieriger Blick genügte, und wir fragten uns, ob diese Straße vielleicht zu einem einsamen Strand führen könnte – also beschlossen wir, es einfach auszuprobieren.
 
Und tatsächlich: Diese Entscheidung sollte sich lohnen. Die Straße führte uns zu einem wirklich abgelegenen, wunderschönen Strand. Doch der Weg dorthin war nicht ganz ohne. Ich (Chris) wollte den schwer zugänglichen Platz direkt am Strand ansteuern. Die „Lektion des Tages“: Vergiss nie, den Allradantrieb einzuschalten, wenn du auf den Strand fährst! Es lief alles gut, bis ich schließlich stecken blieb. Nach einer kurzen Zeit der Frustration merkte ich dann, dass ich den 4WD nicht aktiviert hatte – ein Fehler, der bei solch einem Gelände leicht passieren kann. Glücklicherweise hatten wir noch unsere neuen Sandbleche dabei, die uns schließlich wieder aus der Klemme halfen. Der Sandblech-Einsatz war damit offiziell, und sie sehen nun definitiv nicht mehr aus wie neu.

Für Lkw-Fahrer: Die richtige Route ist entscheidend

Für alle, die mit großen Fahrzeugen unterwegs sind, hier ein kleiner Hinweis: Es geht durchaus, aber man muss seine Route sorgfältig wählen. Unsere Erfahrung im Süden von Euböa war dabei deutlich angenehmer als im Norden. Im Süden gibt es deutlich mehr Straßen, die für große Fahrzeuge geeignet sind. Es ist ratsam, sich im Voraus zu informieren, um auf den richtigen Wegen zu bleiben. So kann man die vielen landschaftlichen Highlights der Insel in vollen Zügen genießen, ohne sich mit unnötigen Hindernissen herumzuschlagen.

Die Küstenstraßen und tolle Übernachtungsplätze

Die Bergstraßen im Süden von Euböa sind einfach fantastisch. Die Panoramastraßen entlang der Küste bieten spektakuläre Ausblicke auf das Meer und die umliegenden Berge, und man sollte sich auf keinen Fall die Gelegenheit entgehen lassen, dort zu fahren. Die Straßen sind zwar teilweise schmal, aber sie bieten auch zahlreiche Möglichkeiten für wunderschöne Übernachtungsplätze, die direkt am Wasser liegen – perfekte Orte, um den Tag ausklingen zu lassen.
 
Wir haben inzwischen ein wenig höhere Ansprüche entwickelt, was Übernachtungsplätze betrifft, und suchen oft weiter, wenn uns ein Standort nicht ganz überzeugt. Aber das ist wohl auch „Jammern auf hohem Niveau“, denn auch ohne Allradantrieb und in weniger abgelegenen Gegenden findet man hier immer wieder tolle Plätze, an denen man die Ruhe genießen kann.

Ein kurzer Stopp in Athen: Die Stadt überrascht uns

Nachdem wir den Süden von Euböa weiter erkundet haben, fuhren wir schließlich nach Athen. Da wir schon oft gehört hatten, dass es viele Sehenswürdigkeiten gibt, die über die Akropolis hinausgehen, wollten wir der Stadt zumindest einen kurzen Besuch abstatten. Ursprünglich hatten wir vor, uns auf die Akropolis zu konzentrieren und dann schnell weiterzureisen – doch wir wurden eines Besseren belehrt.
 
Athen hat uns tatsächlich überrascht. Die Stadt ist viel cooler, als wir erwartet hatten. Abseits der ausgetretenen touristischen Pfade entdeckten wir viele faszinierende Orte, die einen ganz anderen Blick auf die griechische Hauptstadt erlauben. Besonders für Conny, die eine große Leidenschaft für Graffiti hat, war Athen ein wahres Paradies. In vielen Stadtvierteln kann man beeindruckende Werke entdecken, die der Stadt eine ganz besondere Atmosphäre verleihen.
 
Da es schon viele Berichte über Athen gibt, sparen wir uns weitere Details zur Stadt selbst. Stattdessen werden wir in unserem nächsten Bericht über die Abenteuer nach Athen berichten – von den weiteren Erlebnissen, die uns in den nächsten Wochen in Griechenland erwarten.

Viele Grüße aus Griechenland!

Mit dieser kleinen Anekdote aus Athen verabschieden wir uns vorerst. Wir sind nun auf dem Weg zur Peloponnes, wo uns schon weitere Abenteuer und spannende Entdeckungen erwarten. Die Reise durch Griechenland hat uns schon jetzt mehr als begeistert, und wir können es kaum erwarten, mehr von diesem wunderschönen Land zu entdecken.
 
Bis bald – wir halten euch weiterhin auf dem Laufenden!

Griechenland 2022: Von Euböa zur Peloponnes – ein Zwischenstopp in Athen

Abschied von Euböa

Euböa liegt nun hinter uns, und wir müssen zugeben, dass uns die Insel schon jetzt fehlt. Es mag sich vielleicht nach einem Luxusproblem anhören, aber die Peloponnes, so schön sie auch ist, kann Euböa in unseren Augen nicht das Wasser reichen. Vielleicht liegt es an der unberührten Natur, der Ruhe und den wenig frequentierten Orten, die wir auf Euböa so schätzen gelernt haben. Hier konnten wir abseits der Touristenströme wandern, entdecken und uns einfach vom Alltag erholen. Natürlich ist das Geschmackssache, und jeder hat seine eigenen Vorlieben, was das Reisen angeht. Also bitte nicht zu viel in diese Aussage hineininterpretieren, denn die Peloponnes hat ebenfalls ihre ganz besonderen Reize. Aber Euböa bleibt für uns vorerst ungeschlagen.

Athen – Mehr als nur die Akropolis

Trotz meiner letzten Entscheidung, nicht über Athen zu schreiben, verdient die griechische Hauptstadt definitiv ein paar Worte. Athen hat eine unbestreitbare Energie, die jeden Besucher in ihren Bann zieht. Die Stadt pulsiert förmlich – von den belebten Straßen bis hin zu den beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Natürlich ist Athen vor allem für die Akropolis und das antike Erbe bekannt, aber was uns besonders fasziniert, ist die Mischung aus Geschichte und Moderne, die die Stadt ausmacht.
 
Bereits beim Spaziergang durch die Straßen fühlt man sich wie in einem lebendigen Freiluftmuseum. Besonders die Graffiti-Szene ist in Athen allgegenwärtig und ein wahres Paradies für Liebhaber von Street Art. In Vierteln wie Exarchia kann man stundenlang mit offenen Augen durch die Straßen laufen und immer wieder neue Kunstwerke entdecken. Hier wird Graffiti nicht nur als Vandalismus, sondern als Ausdruck von Kreativität und politischem Statement wahrgenommen.
Die Gastronomie in Athen ist ebenfalls ein Erlebnis. Wer abseits der touristischen Hotspots unterwegs ist, entdeckt das „wahre alte Athen“, mit seinen traditionellen Tavernen und kleinen Bäckereien, die von den Einheimischen frequentiert werden. Besonders in den Gassen von Plaka und Psiri haben wir authentische griechische Küche genossen, die sich nicht hinter den bekannten Touristenrestaurants verstecken muss.
 
Ein weiteres Highlight war für mich der Blick auf die Akropolis aus der Luft. Früh am Morgen ließ ich meine Drohne steigen, um die berühmte Stätte aus einer anderen Perspektive zu fotografieren. Leider durfte ich nicht näher fliegen, da über der Akropolis ein Flugverbot herrscht, aber selbst aus der Entfernung war die Aussicht beeindruckend und hat uns das gewohnte Bild dieser antiken Stätte aus einem neuen Blickwinkel gezeigt.

Auf dem Weg zur Peloponnes: Cave of Seals und ein „Doppelstrand“

Nach unserem kurzen Aufenthalt in Athen ging es weiter in Richtung Peloponnes. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher zur „Cave of Seals“ (Höhle der Robben). Diese naturbelassene Höhle ist ein wahres Naturwunder, das nur zu Fuß erreichbar ist und echtes Abenteuerfeeling bietet. Der Aufstieg ist nicht ganz ohne, man benötigt festes Schuhwerk, aber der Weg wird mit einer einzigartigen Aussicht belohnt. Besonders schön war, dass wir fast alleine dort waren – die meisten Besucher schreckten vor dem steilen Aufstieg zurück, was uns die Möglichkeit gab, diesen ungestörten Ort ganz für uns zu genießen.
 
In der Nähe fanden wir einen wunderschönen „Doppelstrand“, der durch einen Felsen in zwei Teile geteilt wird. Der Strand war zwar nicht ganz unbesucht, aber dennoch ruhig genug, um sich zu entspannen. Der Blick aufs Meer und die abgelegene Atmosphäre machten den Aufenthalt besonders angenehm. Wir blieben zwei Tage und genossen das klare Wasser. Conny nutzte die Gelegenheit, ihr SUP zu testen, und das Schnorcheln war einfach perfekt. Die Gewässer waren ruhig und klar, ideal, um die Unterwasserwelt zu entdecken.

Der Kanal von Korinth – Mehr als nur eine Brücke

Ein weiteres Highlight auf unserem Weg war der Kanal von Korinth. Die Brücke, die den Kanal überspannt, mag von weitem unspektakulär wirken, aber als wir näherkamen und am Geländer standen, merkten wir schnell, dass dieses Bauwerk mehr zu bieten hatte als erwartet. Der Kanal von Korinth, der das Festland mit der Peloponnes verbindet, ist ein beeindruckendes Ingenieurskunstwerk, das die antike Welt entscheidend beeinflusste. Der Anblick des schmalen, tiefen Kanals, der sich fast 6 km durch das Land schlängelt, ist wirklich beeindruckend. Wenn man Glück hat, sieht man sogar Schiffe durch den Kanal fahren, was die ganze Szenerie noch eindrucksvoller macht. Ein kurzer Halt hier ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Die Peloponnes: Städte, Strände und Entspannung

Jetzt sind wir also auf der Peloponnes, einer Region, die uns schon lange vorgeschwärmt wurde. Die Halbinsel ist berühmt für ihre kleinen, charmanten Städte und Dörfer, die von einer reichen Geschichte und beeindruckender Architektur geprägt sind. Ein absolutes Highlight war der Besuch von Poros, einer kleinen Insel, die durch eine schmale Meerenge vom Festland getrennt ist. Der markante Glockenturm der Stadt ist ein Wahrzeichen und bietet einen tollen Blick auf den Hafen und das Meer.
 
Auch Nafplio, eine der schönsten Städte Griechenlands, hat uns begeistert. Die Stadt wirkt fast wie ein Filmset aus der Antike, mit seinen engen Gassen, historischen Gebäuden und malerischen Plätzen. Besonders der Besuch einer kleinen Bar am Hafen war unvergesslich – hier probierten wir die besten Cocktails, die wir seit unserer Zeit in Kuba hatten. Nafplio ist aber nicht nur für seine Schönheit bekannt, sondern auch für seine Atmosphäre, die einen direkten Zugang zur griechischen Kultur bietet.
Ein weiteres Juwel der Peloponnes ist Monemvasia, eine mittelalterliche Festungsstadt, die auf einem Felsen im Meer thront. Die Altstadt ist fast vollständig erhalten und vermittelt ein einzigartiges Gefühl von Geschichte. Hier kann man durch verwinkelte Gassen schlendern und in kleinen Cafés und Tavernen entspannen.
 
Die Strände auf der Peloponnes sind ebenso einladend, auch wenn sie nicht ganz so unberührt sind wie auf Euböa. Dennoch gibt es immer wieder abgelegene Buchten, die uns ein wenig Abgeschiedenheit bieten. Besonders die Region rund um den Peloponnesischen Finger hat uns mit ihren idyllischen Stränden und kristallklarem Wasser verzaubert. Ab und zu fanden wir sogar eine einsame Taverne, die uns mit frischem Fisch und traditioneller griechischer Küche verwöhnte.

Ein letzter Blick auf die Peloponnes – Was noch kommt

Leider bleibt uns nur noch eine Woche, bevor wir die Fähre zurück nach Hause nehmen müssen. Den Westen der Peloponnes lassen wir dieses Mal aus, da er als touristisch überlaufen beschrieben wurde. Stattdessen konzentrieren wir uns auf die ruhigeren Teile der Halbinsel, die uns bisher sehr gefallen haben. Wir haben noch einige Orte auf unserer Liste, die es zu entdecken gilt – von historischen Stätten bis zu abgelegenen Stränden.
 
Wir melden uns wieder, wenn wir zurück sind, und berichten vom letzten Abschnitt unserer Griechenlandreise. Die Zeit vergeht schnell, aber wir sind sicher, dass wir auch in den letzten Tagen noch viele neue Eindrücke sammeln werden.

Werkstattbesuch – Die Tücken des Iveco

Einmal mehr gab es einen obligatorischen Werkstattbesuch auf unserer Reise. Wer einen Iveco fährt, kennt das Problem mit den Achsmanschetten – sie gehen leider ständig kaputt. Zum Glück haben wir als erfahrene Iveco-Fahrer immer ein Ersatzteil dabei. Doch selbst mit Ersatz ist es nicht immer einfach, die nötigen Reparaturen unterwegs durchzuführen. Hier kam Costas ins Spiel, ein sehr hilfsbereiter Mechaniker, der uns schnell und professionell geholfen hat. Ein großes Dankeschön an ihn, dass wir unsere Reise ohne größere Verzögerungen fortsetzen konnten!