Teil 2 unseres Baltic Sea Circle Rückblicks: „Unser liebster Teil“
Nachdem wir den Grenzübergang von Schweden nach Norwegen im Dunkeln überquert hatten, ließ sich die atemberaubende Landschaft nur erahnen. Stattdessen begrüßten uns knackige minus 24 Grad und machten uns schnell klar, was die nächsten Tage für uns bereithalten würden.
Nach einer frostigen Nacht nahmen wir die Fähre zu den Lofoten. Da das Schlafen im Auto nicht erlaubt war, verteilte sich jeder von uns auf der Fähre, um ein paar Stunden Ruhe zu finden. Doch am Morgen erwartete uns eine Überraschung: Die Lofoten, verschneit und im Morgenlicht, waren einfach unglaublich! Wir haben schon viele schöne Orte gesehen, aber diese Landschaft ist unvergleichlich. Im Winter wirkt sie noch dramatischer: schroffe Berge, karibisch anmutende Strände, die beim Betreten komplett vereist sind. Nach nur wenigen Stunden wussten wir – hierher müssen wir zurückkommen, vielleicht im Sommer. Eine Einheimische, die uns neugierig in Morgenmantel und Hausschuhen ansprach, verriet, dass es im Sommer sogar bis zu 15 Grad warm werden kann. Beeindruckend!
Der Weg führte uns weiter durch die Fjorde, die sich wie eine perfekte Bilderbuchkulisse vor uns ausbreiteten. Kaum ein Ort auf dieser Strecke, der nicht fotogen gewesen wäre. Doch als Rallye-Teilnehmer bleibt nicht viel Zeit für längere Stopps – das Ziel rückt näher: das Nordkap! Die Fahrt dorthin erwies sich als ebenso herausfordernd wie landschaftlich spektakulär. Am Abend erreichten wir Honningsvåg, die letzte Station vor dem Kap, wo wir uns mit anderen Rallye-Teams im Pub trafen. Die Stimmung war ausgelassen, und die Aussicht, bald gemeinsam zum nördlichsten Punkt Europas zu fahren, begeisterte alle.
Doch das Wetter hatte seine eigenen Pläne. Während sich draußen ein Schneesturm ankündigte, erfuhren wir, dass der Konvoi zum Nordkap abgesagt war und die Schranke geschlossen bleiben würde. Schwer zu glauben – also fuhren wir die 30 km bis zur Schranke, in der Hoffnung, es vielleicht doch zu schaffen. Letztlich blieb uns der letzte Abschnitt verwehrt, aber wir schafften es immerhin bis auf 12 km an das Nordkap heran. Nicht schlecht für eine Winterrallye!
In der nächsten Etappe führt unser Weg nach Finnland. Nach dem intensiven Erlebnis Norwegen wird es Finnland zwar schwer haben, uns zu beeindrucken, doch auch hier warten Überraschungen. Bleibt gespannt!