Abschied von Euböa
Euböa liegt nun hinter uns, und wir müssen zugeben, dass uns die Insel schon jetzt fehlt. Es mag sich vielleicht nach einem Luxusproblem anhören, aber die Peloponnes, so schön sie auch ist, kann Euböa in unseren Augen nicht das Wasser reichen. Vielleicht liegt es an der unberührten Natur, der Ruhe und den wenig frequentierten Orten, die wir auf Euböa so schätzen gelernt haben. Hier konnten wir abseits der Touristenströme wandern, entdecken und uns einfach vom Alltag erholen. Natürlich ist das Geschmackssache, und jeder hat seine eigenen Vorlieben, was das Reisen angeht. Also bitte nicht zu viel in diese Aussage hineininterpretieren, denn die Peloponnes hat ebenfalls ihre ganz besonderen Reize. Aber Euböa bleibt für uns vorerst ungeschlagen.
Athen – Mehr als nur die Akropolis
Trotz meiner letzten Entscheidung, nicht über Athen zu schreiben, verdient die griechische Hauptstadt definitiv ein paar Worte. Athen hat eine unbestreitbare Energie, die jeden Besucher in ihren Bann zieht. Die Stadt pulsiert förmlich – von den belebten Straßen bis hin zu den beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Natürlich ist Athen vor allem für die Akropolis und das antike Erbe bekannt, aber was uns besonders fasziniert, ist die Mischung aus Geschichte und Moderne, die die Stadt ausmacht.
Bereits beim Spaziergang durch die Straßen fühlt man sich wie in einem lebendigen Freiluftmuseum. Besonders die Graffiti-Szene ist in Athen allgegenwärtig und ein wahres Paradies für Liebhaber von Street Art. In Vierteln wie Exarchia kann man stundenlang mit offenen Augen durch die Straßen laufen und immer wieder neue Kunstwerke entdecken. Hier wird Graffiti nicht nur als Vandalismus, sondern als Ausdruck von Kreativität und politischem Statement wahrgenommen.
Die Gastronomie in Athen ist ebenfalls ein Erlebnis. Wer abseits der touristischen Hotspots unterwegs ist, entdeckt das „wahre alte Athen“, mit seinen traditionellen Tavernen und kleinen Bäckereien, die von den Einheimischen frequentiert werden. Besonders in den Gassen von Plaka und Psiri haben wir authentische griechische Küche genossen, die sich nicht hinter den bekannten Touristenrestaurants verstecken muss.
Ein weiteres Highlight war für mich der Blick auf die Akropolis aus der Luft. Früh am Morgen ließ ich meine Drohne steigen, um die berühmte Stätte aus einer anderen Perspektive zu fotografieren. Leider durfte ich nicht näher fliegen, da über der Akropolis ein Flugverbot herrscht, aber selbst aus der Entfernung war die Aussicht beeindruckend und hat uns das gewohnte Bild dieser antiken Stätte aus einem neuen Blickwinkel gezeigt.
Auf dem Weg zur Peloponnes: Cave of Seals und ein „Doppelstrand“
Nach unserem kurzen Aufenthalt in Athen ging es weiter in Richtung Peloponnes. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher zur „Cave of Seals“ (Höhle der Robben). Diese naturbelassene Höhle ist ein wahres Naturwunder, das nur zu Fuß erreichbar ist und echtes Abenteuerfeeling bietet. Der Aufstieg ist nicht ganz ohne, man benötigt festes Schuhwerk, aber der Weg wird mit einer einzigartigen Aussicht belohnt. Besonders schön war, dass wir fast alleine dort waren – die meisten Besucher schreckten vor dem steilen Aufstieg zurück, was uns die Möglichkeit gab, diesen ungestörten Ort ganz für uns zu genießen.
In der Nähe fanden wir einen wunderschönen „Doppelstrand“, der durch einen Felsen in zwei Teile geteilt wird. Der Strand war zwar nicht ganz unbesucht, aber dennoch ruhig genug, um sich zu entspannen. Der Blick aufs Meer und die abgelegene Atmosphäre machten den Aufenthalt besonders angenehm. Wir blieben zwei Tage und genossen das klare Wasser. Conny nutzte die Gelegenheit, ihr SUP zu testen, und das Schnorcheln war einfach perfekt. Die Gewässer waren ruhig und klar, ideal, um die Unterwasserwelt zu entdecken.
Der Kanal von Korinth – Mehr als nur eine Brücke
Ein weiteres Highlight auf unserem Weg war der Kanal von Korinth. Die Brücke, die den Kanal überspannt, mag von weitem unspektakulär wirken, aber als wir näherkamen und am Geländer standen, merkten wir schnell, dass dieses Bauwerk mehr zu bieten hatte als erwartet. Der Kanal von Korinth, der das Festland mit der Peloponnes verbindet, ist ein beeindruckendes Ingenieurskunstwerk, das die antike Welt entscheidend beeinflusste. Der Anblick des schmalen, tiefen Kanals, der sich fast 6 km durch das Land schlängelt, ist wirklich beeindruckend. Wenn man Glück hat, sieht man sogar Schiffe durch den Kanal fahren, was die ganze Szenerie noch eindrucksvoller macht. Ein kurzer Halt hier ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Die Peloponnes: Städte, Strände und Entspannung
Jetzt sind wir also auf der Peloponnes, einer Region, die uns schon lange vorgeschwärmt wurde. Die Halbinsel ist berühmt für ihre kleinen, charmanten Städte und Dörfer, die von einer reichen Geschichte und beeindruckender Architektur geprägt sind. Ein absolutes Highlight war der Besuch von Poros, einer kleinen Insel, die durch eine schmale Meerenge vom Festland getrennt ist. Der markante Glockenturm der Stadt ist ein Wahrzeichen und bietet einen tollen Blick auf den Hafen und das Meer.
Auch Nafplio, eine der schönsten Städte Griechenlands, hat uns begeistert. Die Stadt wirkt fast wie ein Filmset aus der Antike, mit seinen engen Gassen, historischen Gebäuden und malerischen Plätzen. Besonders der Besuch einer kleinen Bar am Hafen war unvergesslich – hier probierten wir die besten Cocktails, die wir seit unserer Zeit in Kuba hatten. Nafplio ist aber nicht nur für seine Schönheit bekannt, sondern auch für seine Atmosphäre, die einen direkten Zugang zur griechischen Kultur bietet.
Ein weiteres Juwel der Peloponnes ist Monemvasia, eine mittelalterliche Festungsstadt, die auf einem Felsen im Meer thront. Die Altstadt ist fast vollständig erhalten und vermittelt ein einzigartiges Gefühl von Geschichte. Hier kann man durch verwinkelte Gassen schlendern und in kleinen Cafés und Tavernen entspannen.
Die Strände auf der Peloponnes sind ebenso einladend, auch wenn sie nicht ganz so unberührt sind wie auf Euböa. Dennoch gibt es immer wieder abgelegene Buchten, die uns ein wenig Abgeschiedenheit bieten. Besonders die Region rund um den Peloponnesischen Finger hat uns mit ihren idyllischen Stränden und kristallklarem Wasser verzaubert. Ab und zu fanden wir sogar eine einsame Taverne, die uns mit frischem Fisch und traditioneller griechischer Küche verwöhnte.
Ein letzter Blick auf die Peloponnes – Was noch kommt
Leider bleibt uns nur noch eine Woche, bevor wir die Fähre zurück nach Hause nehmen müssen. Den Westen der Peloponnes lassen wir dieses Mal aus, da er als touristisch überlaufen beschrieben wurde. Stattdessen konzentrieren wir uns auf die ruhigeren Teile der Halbinsel, die uns bisher sehr gefallen haben. Wir haben noch einige Orte auf unserer Liste, die es zu entdecken gilt – von historischen Stätten bis zu abgelegenen Stränden.
Wir melden uns wieder, wenn wir zurück sind, und berichten vom letzten Abschnitt unserer Griechenlandreise. Die Zeit vergeht schnell, aber wir sind sicher, dass wir auch in den letzten Tagen noch viele neue Eindrücke sammeln werden.
Werkstattbesuch – Die Tücken des Iveco
Einmal mehr gab es einen obligatorischen Werkstattbesuch auf unserer Reise. Wer einen Iveco fährt, kennt das Problem mit den Achsmanschetten – sie gehen leider ständig kaputt. Zum Glück haben wir als erfahrene Iveco-Fahrer immer ein Ersatzteil dabei. Doch selbst mit Ersatz ist es nicht immer einfach, die nötigen Reparaturen unterwegs durchzuführen. Hier kam Costas ins Spiel, ein sehr hilfsbereiter Mechaniker, der uns schnell und professionell geholfen hat. Ein großes Dankeschön an ihn, dass wir unsere Reise ohne größere Verzögerungen fortsetzen konnten!