Costa Rica - Nicaragua bei Peñas Blancas
Am 21. Juni 2018 treffen wir Mittags Joanna und Aidan, unsere compañeros, mit denen wir durch Nicaragua reisen wollen, in La Cruz, 20 km vor der Grenze zu Nicaragua. Um 12:15 Uhr treffen wir an der Grenze ein und müssen erst in einem kleinen Kiosk rechts davon unsere 8,- $ Tourist Tax bezahlen. Dann durchqueren wir die Schlange LKWs, die sich rechts an der Grenze vorbei gebildet hat, und parken gegenüber dem Migrationsgebäude, wo wir aus Costa Rica auschecken. Dort können wir dann auch gleich noch eine Kopie vom TIP machen und müssen dann, wie soll es auch anders sein, wieder 300m zurück in das Gebäude, wo wir damals bei der Einreise die Versicherung und den TIP bekommen haben. Am selben Schalter wird die Reaktivierung des pausierten TIPs wieder pausiert, da wir ja noch nicht wissen, ob Nicaragua uns reinlässt und nach Norden hin auch wieder raus oder ob wir schlimmstenfalls zurückkommen müssen. Das ist aber alles kein Problem, die Frau am Schalter ist sehr nett und schnell, sodass wir nach ein paar Minuten wieder draußen sind.
Auf geht’s nach Nicaragua, aber erst müssen wir wie immer am letzten Costa Ricaner vorbei, der meistens ein paar Meter von der Grenze entfernt positioniert ist und kontrolliert, ob wir auch wirklich alles erledigt und jeden Stempel haben. Wir kommen der nicaraguanischen Grenze näher, ein Mann will unsere Reisepässe sehen, erklärt, dass wir jetzt durch die Fumigation fahren müssen, danach links parken müssen und die Fumigation im Gebäude neben der Aduana bezahlen müssen. Alles klar! Hier ist das alles nicht so verwirrend für uns, weil wir ja schon mal da waren. Wir parken zufälligerweise genau da, wo wir das letzte Mal auch schon geparkt haben, und gehen erstmal zur Migration. Eine mehr oder weniger freundliche, rundliche junge Frau muss erstmal ihr Handy anstecken und gruschelt dann unter dem Tisch rum. Sie verlangt unsere Reisepässe, fragt (stark nuschelnd), was wir beruflich machen und an welchem Grenzübergang wir ausreisen wollen. Letzteres wissen wir noch nicht, weil wir ja noch nicht wissen, wie und wo wir durchs Land kommen. Wir zahlen 24,- $ und sind jetzt offiziell im Krisenland Nicaragua.
Jetzt geht’s um Muggl. Hinter dem Gebäude halten wir am Tresen der Seguridad (Versicherung). Eine Frau wird vom Häkeln abgehalten, der Versicherungsschein für 30 Tage und 12,- $ ist schnell ausgestellt. Weil wir jetzt schon mal auf der anderen Seite des Gebäudes sind und vorne kein Fahrzeuginspektor in Sicht war, suchen wir gleich den Menschen, bei dem wir die Fumigation zahlen müssen, aber der Schalter ist leer. Wir fragen bei der benachbarten Frau, die bei der Aduana sitzt, und die meint, der müsste eigentlich da sein. Sie kommt hinter ihrem Schreibtisch hervor, geht zum Schalter der Fumigation und klopft mal ordentlich gegen die Glasscheibe. Ein Mann im Glaskasten schreckt auf, und wir sind alle vier sehr amüsiert, sind wir doch schon dreimal daran vorbeigelaufen. 3,- $ kostet die Fumigation, und wir kriegen das dazugehörige Dokument von dem verschlafenen Mann ausgestellt.
Jetzt kommt der schwierigste Teil: Wir müssen den Fahrzeuginspektor finden, aber es ist wieder keiner da. Die Leute sind sehr hilfsbereit, und irgendjemand sagt, er würde ihn für uns suchen, jemand anderes sagt, der wäre in der Mittagspause. Na, das sind ja beste Voraussetzungen! Nach ca. 15 Minuten kommt aber tatsächlich jemand mit dem Fahrzeuginspektor im Schlepptau zu uns. Der drückt uns erstmal ein Papier in die Hand und dreht wieder um. Ich denke mir nur: „Neeiiiin, bitte nicht weggehen! “ Ich fülle den Zettel aus, und zum Glück ist der Inspektor wieder da. Er schaut Muggl kurz von außen an und fragt dann, ob er reinsteigen darf. Klar, wir haben ja nichts zu verbergen. Ein knapper Blick reicht ihm, er fragt, ob wir eine Drohne haben, was wir verneinen, und mit einem „Buen Viaje“ werden wir verabschiedet. Jetzt noch zur Aduana, wo wir die Versicherung, den Reisepass und den Führerschein herzeigen müssen und endlich Muggls TIP kriegen. Total: 2 Std. 15 Min. Total relaxed und von den Unruhen im Land nichts zu merken.